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Allensbach-Umfrage zum Bezahlen in Deutschland

Wandel in Bargelddomänen: Karte statt Kleingeld!


Berlin, 12.11.2019. Das Brötchen für 35 Cent oder das Kurzstreckenticket für 2,50 Euro am Fahrscheinautomaten – in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens wird in Deutschland meist noch mit Münzen statt mit Karte bezahlt. Laut repräsentativer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. (Befragung im Juni und Juli dieses Jahres von 1.228 Personen ab 16 Jahren) ist in den Bargelddomänen jedoch eine Aufbruchstimmung zu erkennen: Bereits jeder Fünfte würde Beträge unter 25 Euro am liebsten mit girocard bezahlen. Der Innovationswille ist also da, ob es zudem bald „Smartphone statt Kleingeld“ heißen wird, hängt auch vom Handel ab

Wie bezahlt wird, ist auch eine Frage des Betrages
Das präferierte Zahlungsmittel der Bundesbürger hängt bisher maßgeblich von der Höhe des zu zahlenden Betrags ab: Bevorzugen laut Allensbach-Studie Kunden bei höheren Beträgen mehr und mehr die girocard, würden 74 Prozent der Bevölkerung einen Betrag unter 25 Euro weiterhin am liebsten in bar begleichen. Bei Beträgen über 25 Euro geben 44 Prozent an, am liebsten die girocard nutzen zu wollen. Die Barzahlung bevorzugen hier 41 Prozent.

Doch die Kartenzahlung steigt auch bei kleineren Beträgen unter 25 Euro zusehends in der Gunst der Kunden. Jeder fünfte Befragte (20 Prozent) bevorzugt in diesem Bereich bereits heute die girocard. Innerhalb der jungen Kunden (16- bis 29-Jährige) ist es sogar fast jeder Dritte (31 Prozent). Bei den ab 60-Jährigen liegt dieser Wert bei nur 9 Prozent. Unterschiede gibt es auch zwischen den Geschlechtern: Knapp ein Viertel (23 Prozent) der befragten Männer, aber 18 Prozent der Frauen würden bei Kleinbeträgen am liebsten die Debitkarte zücken.

Heißt es bald „Smartphone statt Kleingeld“?
Eine große Mehrheit der Befragten (78 Prozent) besitzt ein Smartphone, jedoch zeigt sich auch hier die ältere Generation zurückhaltend: Nur jeder Zweite (51 Prozent) der 60-Jährigen und Älteren besitzt ein solches Gerät, bei den 16- bis 44-Jährigen liegt dieser Wert bei 95 Prozent. Seit vergangenem Jahr bieten immer mehr Banken und Sparkassen ihren Kunden eine digitale girocard fürs Smartphone. Kunden benötigen dafür ein NFC-fähiges Android-Smartphone. Es funktioniert wie die klassische kontaktlose Bezahlung, die bis 25 Euro im Regelfall keine PIN-Eingabe benötigt. Eine Mehrheit der Befragten (53 Prozent) erachtet dies als praktisch.

Damit es in Zukunft an der Kasse auch „Karte oder Smartphone statt Kleingeld“ heißt, muss die kontaktlose Bezahlung im Kleinbetragssegment häufiger angeboten werden. Grundsätzlich funktioniert die Zahlung mit dem Smartphone an jedem Händler-Terminal, das kontaktlose Zahlungen abwickeln kann. Dass die bargeldlose Bezahlung Prozesse beschleunigen und Kosten senken kann, ist manchen – eher kleineren – Händlern derzeit jedoch noch nicht ausreichend bewusst. Gerade in Bargelddomänen ist daher oftmals nur Bargeldzahlung möglich. In anderen Fällen ist sie möglich, jedoch scheuen sich die Kunden, für kleine Beträge die Karte zu ziehen. Mit girocard funktioniert das jedoch schon ab dem ersten Cent. Einige Bäckereien erkennen bereits die Potenziale der kontaktlosen Zahlung: „Es wird immer mehr genutzt, auch bei Beträgen unter einem Euro“, sagt Geschäftsführer Jörg Dördelmann der gleichnamigen Bäckerei. „Damit kommen unsere Kunden nicht nur schneller in den Genuss unserer leckeren Backspezialitäten, sondern wir sparen auch beim Bargeldhandling“, so Jürgen Hinkelmann, Bäckermeister und Geschäftsführer der Bäckermeister GROBE GmbH & Co. KG.

Damit sich auch kleine Betriebe auf die sich verändernden Bedürfnisse der Kunden einstellen, leistet die Initiative Deutsche Zahlungssysteme gemeinsam mit anderen Verbänden Hilfestellung für Händler. Sie klärt offene Fragen mit Blick auf die Akzeptanz von Kartenzahlungen. Unter www.initiative-deutsche-zahlungssysteme.de/webinar/ können sich interessierte Händler, aber auch Verbraucher, im kürzlich aufgezeichneten Webinar der Initiative in Kooperation mit dem Handelsverband Deutschland, Bundesverband der electronic cash-Netzbetreiber und der Deutschen Kreditwirtschaft über alles Wissenswerte rund um Karte, Kontaktlos & Co. informieren.

Die Pressemitteilung und eine Management Summary zur Studie finden Sie unter www.initiative-deutsche-zahlungssysteme.de/presse/pressemitteilungen/.

Zur Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.
Die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit Sitz in Berlin versteht sich als Netzwerk für Unternehmen und Institutionen, die die bargeldlosen Bezahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft akzeptieren oder die hierfür notwendige Infrastruktur bereitstellen. Sie bündelt die Interessen ihrer Mitglieder und vertritt sie gegenüber Politik und Medien. Der Verein recherchiert neue Einsatzmöglichkeiten, initiiert Pilotprojekte und unterstützt bestehende Aktivitäten seiner Mitglieder, insbesondere in den Bereichen Marketing, Public Relations und Public Affairs. Bereits seit vierzehn Jahren beschäftigt sich die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit dem Bezahlen in Deutschland.

Zu den Bezahlverfahren
Mehr als 100 Millionen girocards von Banken und Sparkassen gibt es in Deutschland - fast jeder Bürger hat sie in der Tasche. Immer mehr Banken und Sparkassen ermöglichen ihren Kunden mit der girocard als Deutschlands meist genutzter Debitkarte den neuen, komfortablen Service des kontaktlosen Bezahlens mit Karte und Smartphone. Weiterhin sind auch die Prepaid-Systeme GeldKarte (kontaktbehaftet) und girogo (kontaktlos) verbreitete Funktionen auf der girocard.
Weitere Informationen finden Sie unter www.initiative-dz.de

Kontakt
Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.
Anne Ausfelder
Tel.: 030 – 21 23 42 2 – 71
Fax: 030 – 21 23 42 2 – 99
anne.ausfelder@initiative-dz.de

 

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Stand: 29.03.2024 16:32:34
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