Pressemitteilung
Allensbach-Umfrage zur girocard: Immer mehr Kommunen setzen auf digitales Bezahlen
Berlin, 22.02.2017. Die von der Politik geförderte Teilhabe aller an den Errungenschaften des digitalen Zeitalters kann nur dann gelingen, wenn eine entsprechende Infrastruktur bereitgestellt wird. An dieser Stelle zeichnet sich eine positive Entwicklung in Deutschland ab - jedenfalls, was das Angebot zeitgemäßer elektronischer Bezahlung in hiesigen Verwaltungsbehörden betrifft. Ob in der Stadt oder auf dem Land, mehr und mehr Bürger haben Zugang zu einer bargeldlosen Zahlung in kommunalen Institutionen. Und mehr und mehr Bürger nehmen diese Möglichkeit auch in Anspruch. Waren es im Vorjahr 34 Prozent, die in öffentlichen Einrichtungen bereits per Karte bezahlt hatten, ist es wenige Monate später schon knapp die Hälfte der Bevölkerung. Das zeigen die Ergebnisse einer im September 2016 durchgeführten repräsentativen Studie, für die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. 1.407 Personen ab 16 Jahren befragte.
Die Zulassung des neuen Autos oder das Ausstellen des Reisepasses für den nächsten Urlaub - neben den schönen Erlebnissen, die in Verbindung mit diesen Dienstleistungen stehen, eint sie eines: Sie müssen bezahlt werden. Und das kann die Stimmung mitunter etwas trüben. Umso wichtiger also, dass die Bezahlung inmitten des bürokratischen Dschungels, der nicht selten von komplexen Abläufen bestimmt wird, trotzdem schnell und komfortabel abgewickelt wird. Das Attribut des Komforts verbinden die Bürger in Deutschland - zusätzlich zu den Aspekten der Modernität, Hygiene und Sicherheit - mit dem Bezahlen per girocard. Über 100 Millionen Exemplare der Debitkarte der Deutschen Kreditwirtschaft sind im Umlauf, fast jeder Bürger hat sie in der Tasche.
Neben ihnen selbst profitieren aus Sicht der Befragten gleichermaßen die kommunalen Institutionen: Dass der Einsatz von E-Payment den bürokratischen Aufwand reduziert, dessen sind sich mehr als zwei Drittel all jener sicher, die den Service bereits genutzt haben (69 Prozent). Blickt man auf das Nutzungsverhalten und die Verfügbarkeit, so zeichnet sich eine beachtliche Optimierung im Verlauf nur eines Jahres ab: 47 Prozent der Bevölkerung in Deutschland konnten laut Studie bereits von einer digitalen Bezahlinfrastruktur im öffentlichen Raum profitieren (2015: 34 Prozent). Nur sechs Prozent der Befragten - und damit vier Prozent weniger als zuvor - gaben an, dass eine Kartenzahlung bei ihrem letzten Amtsbesuch ihres Wissens nach nicht möglich gewesen wäre.
Das Land zieht nach: Die digitale Kluft wird kleiner
Nach wie vor sind Angebote zur Bargeldlos-Zahlung in Bürgerämtern von Großstädten weitaus häufiger verbreitet als in kleineren Gemeinden: Fasst man in Deutschlands Orten mit 500.000 Einwohnern und mehr diejenigen Befragten zusammen, die in einer Behörde bereits ohne Scheine und Münzen bezahlt haben oder um die grundsätzliche Möglichkeit einer bargeldlosen Zahlung wissen, so ist eine digitale Infrastruktur in drei Vierteln aller Institutionen verfügbar. Im Vergleich zur Vorjahresbefragung verbirgt sich dahinter ein Anstieg von immerhin 12 Prozent.
Auch wenn kleine und mittelgroße Kommunen den Anschluss noch nicht ganz geschafft haben, ist das dort zu verzeichnende Wachstum umso bemerkenswerter. Den Auskünften der Bürger zufolge haben vor allem 20.000 bis 100.000 Einwohner starke Ortschaften ihr Angebot von E-Payment deutlich ausgeweitet. Gaben 2015 lediglich 27 Prozent der Bürger einer Gemeinde dieser Größe an, dass sie kommunale Dienstleistungen in der Vergangenheit schon einmal kartenbasiert bezahlten, berichtet dies wenige Monate später bereits die Hälfte der dortigen Bevölkerung. Weitere 17 Prozent wissen, dass eine bargeldlose Zahlung grundsätzlich möglich gewesen wäre.
Technologieaffinität begegnen, kommunale Zukunftsfähigkeit sichern
Zwar ist Deutschland im internationalen Vergleich vielmehr Nachzügler denn Vorreiter, wenn es um die Offenheit gegenüber modernem Bezahlen geht; schließlich schwört eine Vielzahl von Bürgern dem Bargeld nach wie vor die Treue. Möglicherweise wird diese Treue, dem Sprichwort gemäß, auch ewig halten, doch betrifft dies längst nicht die gesamte Bevölkerung: Rund ein Drittel bezahlt im Alltag grundsätzlich lieber kartenbasiert - Tendenz weiter steigend. Es war folglich höchste Zeit, dass auch die öffentliche Verwaltung diese Entwicklung aufgreift und dem gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Effizienz, Komfort und Flexibilität adäquat begegnet.
Zur Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V.
Die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit Sitz in Berlin versteht sich als Netzwerk für Unternehmen und Institutionen, die die bargeldlosen Bezahlverfahren der Deutschen Kreditwirtschaft akzeptieren oder die hierfür notwendige Infrastruktur bereitstellen. Sie bündelt die Interessen ihrer Mitglieder und vertritt sie gegenüber Politik und Medien. Der Verein recherchiert neue Einsatzmöglichkeiten, initiiert Pilotprojekte und unterstützt bestehende Aktivitäten seiner Mitglieder, insbesondere in den Bereichen Marketing, Public Relations und Public Affairs. Bereits seit zwölf Jahren beschäftigt sich die Initiative Deutsche Zahlungssysteme e.V. mit dem Bezahlen in Deutschland.
Zu den Bezahlverfahren
In Deutschland gibt es über 100 Millionen girocards sowie Kundenkarten von Banken und Sparkassen - fast jeder Bürger hat sie in der Tasche. Seit Ende 2016 werden alle neuen girocards durch die Volksbanken Raiffeisenbanken sowie Sparkassen mit integrierter Kontaktlosfunktion ausgegeben, um direkt und ohne Aufladen vom Konto kontaktlos bezahlen zu können. Auch die GeldKarte, die kontaktbehaftete Prepaid-Funktion, die auf den meisten girocards vorhanden ist, ist weit verbreitet. Die GeldKarte ist eine "Geldbörse" in Chipform, die am Geldautomaten oder über das Internet aufgeladen werden kann. girogo ist die kontaktlose Funktion der GeldKarte. GeldKarte und girogo dienen damit vorrangig als Kleingeldersatz.
Weitere Informationen finden Sie unter www.Initiative-DZ.de
Kontakt
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Celina Lelle
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